#otd1945.03.13
Spurlos verschwunden

Die Gestapo Leipzig lieferte am 13. März 1945 den belgischen Widerstandskämpfer Maurice Eyben in das KZ Buchenwald ein. Im April 1944 hatten die deutschen Besatzer dem damals 22-Jährigen Spionage vorgeworfen und ihn ins Gefängnis verschleppt.

Als Nacht-und-Nebel-Gefangener kam er über mehrere Haftanstalten schließlich nach Buchenwald. Durch den „Nacht-und-Nebel-Erlass“ ließen die deutschen Besatzer Widerstandskämpfer/-innen spurlos verschwinden. Das Gefühl der Unsicherheit sollte die Bevölkerung abschrecken und weiteren Widerstand im Keim ersticken.

Unsicher war auch das weitere Schicksal von Maurice Eyben. Als die Räumung Buchenwalds Anfang April begann und der erste Todesmarsch das Lager verließ, schrieb er folgende bange Fragen in sein Notizbuch: „… werden wir marschieren, werden wir stark genug sein? Werden wir kaltgemacht?“ Schwer erkrankt erlebte er die Befreiung im April 1945 in Buchenwald. Im Mai kehrte er nach Belgien zurück.

(Sabine Stein)

Quelle: Biografische Notizen von Maurice Eyben, 1945 (Gedenkstätte Buchenwald).

Literatur: Daniel Rochette, Les Belges à Buchenwald et dans ses kommandos extérieurs, Bruxelles 1976.