Naftali Fürst

geb. 1932 in Bratislava, Tschechoslowakei (heutige Slowakei)

Naftali Fürst stammt aus einer slowakisch-jüdischen Familie. Seit 1942 waren er, sein großer Bruder Shmuel und seine Eltern im Arbeitslager Sereď gefangen. Von dort deportierten sie die Deutschen im November 1944 nach Auschwitz. Dort wurde die Familie getrennt: Die beiden Brüder kamen mit einem „Räumungstransport“ in das Konzentrationslager Buchenwald. Während Naftali Fürst dort Monate später die Befreiung erlebte, verschleppte die SS seinen Bruder noch im April 1945 nach Theresienstadt.

Im Sommer 1945 kehrte Naftali Fürst nach Bratislava zurück und traf dort wie durch ein Wunder seinen Bruder und auch seine Eltern wieder. 1949 wanderten sie nach Israel aus und fanden im Kibbuz Maanit eine neue Heimat.

2005 besuchte Naftali Fürst die Gedenkstätte Buchenwald zum 60. Jahrestag der Befreiung und betrat erstmals wieder deutschen Boden. In Israel engagiert er sich in der historischen Bildungsarbeit von Yad Vashem. Er ist Vorsitzender des Beirats ehemaliger Häftlinge des KZ Buchenwalds.

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Naftali Fürst – 50 Jahre hat er geschwiegen, Interview auf der Webseite von Yad Vashem

Fürst, Naftali: Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens. Eine Familie überlebt den Holocaust, 4. Aufl., Neukirchen-Vluyn 2020.