László Nussbaum

geb. 1928 in Turda, Rumänien

László (Vasile) Nussbaum wurde in eine jüdische Familie geboren. In Turda besuchte er die Schule und den Cheder. Aus Furcht vor der faschistischen „Eisernen Garde“ in Rumänien siedelte seine Familie 1940 nach Ungarn über. Als die Deutschen das Land 1944 besetzten, musste die Familie in das Ghetto von Kassa ziehen. Von dort aus wurden die Nussbaums nach Auschwitz deportiert.

Bei der Ankunft im Lager wurde die Familie getrennt. Seine Eltern und sein Bruder wurden dort ermordet. László kam im Oktober 1944 nach Niederorschel, ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald im Eichsfeld. Dort musste er Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie leisten. Nach der Räumung des Lagers am 1. April 1945 durch die SS, wurde er nach Buchenwald getrieben. Das Hauptlager erreichte er am 10. April 1945, einen Tag vor der Befreiung.

Nach Kriegsende kehrte er in seine Heimatstadt Turda zurück. Dort lebte er bei seiner Tante und seinem Onkel, holte seine Schulbildung nach und studierte. Wegen eines kritischen Artikels über die Niederschlagung des Ungarischen Aufstands 1956 verlor er seine Stelle als Hochschullehrer und wurde Bibliothekar in der Universitätsbibliothek.

Heute lebt Vasile Nussbaum in Cluj-Napoca und ist in der jüdischen Gemeinde aktiv. Er ist Vizepräsident für Rumänien des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos.

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Rede von László Nussbaum in der Gedenkstätte Buchenwald, 19.04.2019