Andrej Iwanowitsch Moiseenko

geb. 1926 in Budjonowka/Oblast Tsсhernihiw, Sowjetunion (heutige Ukraine)

Andrej Iwanowitsch Moiseenko kam in der jungen Sowjetunion zur Welt. Das Leben in der Dorfkolchose war für ihn entbehrungsreich. Früh verlor er seine Mutter. Sein Vater fiel 1941 im ersten Kriegsjahr nach dem deutschen Überfall. Bald darauf besetzte die Wehrmacht die Ukraine. Auf der Suche nach Nahrung für seine sieben Geschwister wurde er von deutschen Soldaten aufgegriffen und als Zwangsarbeiter in das Deutsche Reich verschleppt.

Andrej Iwanowitsch Moiseenko kam nach Leipzig und musste dort für die Firma HASAG arbeiten. Im Februar 1944 wurde ihm vorgeworfen, einer Widerstandsgruppe anzugehören. Die Gestapo steckte ihn zunächst in das Leipziger „Ausländergefängnis“ Riebeckstraße und später in das KZ Buchenwald. Unter lebensfeindlichen Bedingungen leistete er dort bis zum Herbst 1944 Schwerstarbeit im Steinbruch. Anschließend kam er in das Außenlager Wansleben – bis zur Befreiung am 14. April 1945 durch die amerikanische Armee.

Im Juli 1945 wurde Andrej Iwanowitsch Moiseenko als Soldat in die Rote Armee eingezogen und leistete seinen Militärdienst in Babrujsk (Belarus) und Minsk ab. Neben der Arbeit in einem Baukombinat und einem Konstruktionsbüro holte er seine Schulbildung nach und studierte. Heute ist Andrej Iwanowitsch Moiseenko in der Geschichtswerkstatt Minsk und im Club der Liebhaber der deutschen Sprache aktiv. Zu den Jahrestagen der Befreiung besucht er die Gedenkstätte Buchenwald.

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Ja, Andrei Iwanowitsch. Ein Film über ein Leben, Deutschland/Belarus 2018, Regie: Hannes Farlock.