Ivan Ivanji

geb. 1924 in Großbetschkerek, Jugoslawien (heutiges Zrenjanin, Serbien)

Ivan Ivanji wurde in der südosteuropäischen Region Banat geboren und lebte zum Zeitpunkt der deutschen Invasion bei seinem Onkel in Novi Sad im heutigen Serbien. Ende April 1944 wurde er als Jude verhaftet und über die Lager in Subotica und Baja am 27. Mai 1944 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Von dort kam er im Juni 1944 nach Buchenwald und überlebte mehrere Außenlager.

Nach Kriegsende kehrte Ivan Ivanji im September 1945 nach Jugoslawien zurück. Er lernte an der Technische Oberschule in Novi Sad und begann anschließend selbst, in Belgrad als Lehrer zu arbeiten. Es folgten verschiedene Tätigkeiten im Kulturbereich, als Redakteur und Schriftsteller. Seit den fünfziger Jahren arbeitete er als Dolmetscher für die jugoslawische Regierung und begleitete Josip Broz Tito auf dessen Reisen.

Von Ivan Ivanji erschienen eine Vielzahl literarischer Werke in serbischer und deutscher Sprache; er übersetzte u. a. Günther Grass, Bertolt Brecht, Max Frisch und Heinrich Böll. Die Gedenkstätte Buchenwald begleitet er seit Jahren als kritischer Freund. 2019 wurde er mit dem Verdienstorden des Freistaats Thüringen ausgezeichnet.

mehr erfahren

Ivan Ivanji: Corona in Buchenwald, Wien 2021.

Feature der Deutschen Welle von Nemanja Rujevic: Ivan Ivanji. NS-Opfer, Kommunist, Literat, vom 06.06.2018