Arek Hersh
geb. 1929 in Sieradz, PolenArek Hersh verbrachte eine glückliche Kindheit im Polen der Zwischenkriegszeit. Ihr wurde durch den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 ein jähes Ende gesetzt. Seine Familie floh vor dem Vormarsch der Wehrmacht nach Łódź. Unter der Besatzungsherrschaft musste sie im Ghetto der Stadt leben. Die Familie Hersh wurde in das Vernichtungslager Chełmno deportiert und dort, bis auf Areks ältere Schwester, ermordet. Arek Hersh selbst entkam dem Transport, indem er sich in einer Gruppe versteckte, die die Besatzer für die Zwangsarbeit im Ghetto eingeteilt hatten.
1944 kam Arek Hersh nach Auschwitz-Birkenau und entging bei der „Selektion“ der Vernichtung in der Gaskammer durch eine Ablenkung der Wachen. Als der Lagerkomplex im Januar 1945 von der SS geräumt wurde, kam er in den „Kinderblock 66“ des KZ Buchenwald. Seine Befreiung erlebte er am 9. Mai 1945 in Theresienstadt.
Auf Initiative einer britischen Hilfsorganisation kam Arek Hersh im August 1945 mit einer Gruppe von 300 überlebenden Kindern nach Windermere in Nord-England. Dort fand er heraus, dass auch seine ältere Schwester die Shoah überlebt hatte. Die beiden trafen sich 1947 wieder. Im israelischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte er 1948 als Freiwilliger.
Arek Hersh sprach 1995 erstmals öffentlich über seine Erfahrungen im Nationalsozialismus und ist seitdem in der historischen Bildungsarbeit engagiert.
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Arek Hershs Geschichte auf der Webseite des Holocaust Exhibition and Learning Centre [Englisch]
Arek Hersh: A Detail of History, Newark, Nottinghamshire 2001.