#otd1945.02.06
Zwangsarbeit bis zum Tod
Am 6. Februar 1945 meldete der Lagerführer des Außenlagers Harzungen den Tod von Eduard Florian, Mathis Dambrowski und Josef Herzenberger an das Hauptlager Dora des KZ Mittelbau. Sie waren an den Folgen von Zwangsarbeit, Hunger, Kälte, miserablen Hygienezuständen und medizinischer Unterversorgung gestorben. Den gewohnten Abläufen folgend, sollten ihre Leichen zur Einäscherung in das dortige Krematorium überführt werden.
Weil sie zur Gruppe der Sinti und Roma gehörten, waren die drei Männer Anfang 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert worden. Einige Monate später wurden sie zur Zwangsarbeit in den Harz verschleppt. Die meisten Sinti und Roma kamen in die Außenlager Harzungen und Ellrich-Juliushütte. Dort herrschten besonders schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen. Insgesamt kamen im KZ Mittelbau-Dora etwa 200 Sinti und Roma ums Leben.
(Marvin Keitel)
Literatur: Jens-Christian Wagner (Hg.), Von Auschwitz in den Harz. Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora, Nordhausen u. Weimar 2012.