#otd1945.02.02
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In diesem Winter glaubten nicht mehr viele Deutsche an den propagierten „Endsieg“. Obwohl Untergangsstimmung aufkam, gab es weder nennenswerten Widerstand noch einen Einbruch der Rüstungsproduktion.

Der Sicherheitsdienst der SS informierte hohe Nazifunktionäre regelmäßig über die Stimmung im Land. Am 2. Februar 1945 hieß es in einem solchen geheimen Lagebericht aus Nordhausen: „Wenn Betriebsführer erklären, dass gesprochen wird, wofür arbeiten wir eigentlich noch, es ist doch alles umsonst und zwecklos, so ist doch festzustellen, dass die Bevölkerung nach wie vor ihre Pflicht in arbeitsmäßiger Hinsicht erfüllt.

Bis zum Schluss gingen Einheimische morgens in die Rüstungsfabriken, auch in die unterirdischen Anlagen im Südharz. Sie waren schon seit Jahren gewohnt, dort Zwangsarbeiter/-innen und KZ-Häftlinge zu sehen oder sie sogar direkt zu befehligen und zu drangsalieren. Es war zur Normalität geworden.

(Karsten Uhl)

Literatur: Jens-Christian Wagner, Produktion des Todes. Das KZ Mittelbau-Dora, 3. Aufl., Göttingen 2015.