#otd1945.03.09
Solidarität
„Marchi“ (Geld), „Sigarette“ (Zigaretten) und „Tabacco“ (Tabak) – dies waren die Währungen, in denen Fausto Pecorari und seine Mitstreiter im März 1945 rechneten. Sie waren die Initiatoren der „Solidarität“, des Hilfskomitees der italienischen Häftlinge im KZ Buchenwald.
Bereits 1943 hatten politische Häftlinge Hilfskomitees gegründet. Über die Grenzen von Konfessionen und politischen Lagern hinweg organisierten sie Spendenaktionen für Landsleute. Die Komitees sorgten auch dafür, dass Pakete des Internationalen Roten Kreuzes mit denen geteilt wurden, die keine bekamen.
Die Spenden, die Fausto Pecorari und die anderen unter den italienischen Häftlingen im Großen Lager von Buchenwald sammelten, verteilten sie an ihre Landsleute, die im Kleinen Lager vegetieren mussten. An der generellen Not konnten die Hilfsmaßnahmen wenig ändern. In der menschenverachtenden Welt des Konzentrationslagers waren sie jedoch kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit.
(Michael Löffelsender)

Mit diesem Plakat rief das französische Hilfskomitee zur Spende von Rot-Kreuz-Paketen auf.
Tuschezeichnung des Franzosen Paul Goyard, 1944/45.
(Gedenkstätte Buchenwald)