#otd1945.03.08
Abgeschoben nach Bergen-Belsen
Am 8. März 1945 brachte die SS etwa 2 250 Häftlinge aus der Nordhäuser Boelcke-Kaserne in das KZ Bergen-Belsen. Viele von ihnen waren erst wenige Tage zuvor aus dem Außenlager Ellrich-Juliushütte nach Nordhausen gebracht worden. Sie waren so geschwächt, dass sie selbst der SS als nicht mehr arbeitsfähig galten. Auf den unzähligen Baustellen der Region hatte diese keine weitere Verwendung für sie und schob sie aus dem KZ Mittelbau ab.
Schon auf dem kurzen Transport von Ellrich nach Nordhausen waren viele der völlig entkräfteten Häftlinge gestorben. Von den etwa 2 250 Häftlingen, die die SS nach Bergen-Belsen brachte, erlebten nur wenige die Befreiung im April.
Der Abtransport arbeitsunfähiger KZ-Häftlinge war nicht neu. Bereits Anfang 1944 hatte die SS etwa 3 000 ausgezehrte und todkranke Häftlinge aus Dora zum Sterben in die KZ Lublin-Majdanek und Bergen-Belsen abgeschoben. Auch von ihnen überlebten nur wenige.
(Anett Dremel)
Literatur: Regine Heubaum u. Jens-Christian Wagner, Zwischen Harz und Heide. Todesmärsche und Räumungstransporte im April 1945. Begleitband zur Ausstellung, Göttingen 2015.