Buchenwald war das erste große Konzentrationslager, das amerikanische Truppen betraten. Fotos und Berichte von den grauenhaften Zuständen, die sie vorfanden, verbreiteten sich seit Mitte April 1945 in der westlichen Welt. Millionen von Menschen hörten auf CBS die Reportage aus Buchenwald von Edward R. Murrow. Der Schock über das Vorgefundene lag in seiner Stimme. Auf Anregung des Oberkommandierenden der alliierten Truppen, General Dwight D. Eisenhower, besuchten zahlreiche Journalisten, Politiker und Angehörige der US-Armee das befreite Lager.

Am 24. April trafen zehn Kongressabgeordnete und Senatoren aus den USA in Buchenwald ein. Von Überlebenden ließen sie sich durch das Lager begleiten. Tags darauf folgte ihnen eine vom amerikanischen Kriegsministerium eingeladene Journalistendelegation, der 18 Chefredakteure und Verleger großer amerikanischer Zeitungen angehörten. Buchenwald wurde zu einem Synonym für das noch nicht endgültig besiegte verbrecherische Regime.

(Harry Stein)