#otd1945.02.09
Luftangriff

Der Luftangriff der U.S. Air Force am 9. Februar 1945 galt dem Rüstungswerk im Norden der Stadt Weimar. Doch auch in Weimar starben Hunderte von Einwohnern. Es traf den Stammbetrieb der „Gustloff Stiftung“, zu dem ein Filialbetrieb in Buchenwald, eine Waffenfabrik und eine Werkzeugmaschinenfabrik gehörten. Acht von zehn abgeworfenen Bomben gingen dort auf engstem Raum nieder.

Unmittelbar neben der Fabrik stand ein Außenlager von Buchenwald mit über 2 000 Häftlingen. Die Werksleitung zwang sie auch bei Fliegeralarm weiterzuarbeiten. Erst nach dem Einschlag der Bomben durften sie Schutz suchen. Die Holzgebäude der zwei Barackenlager, in denen sich die Nachtschicht ausruhte, wurden völlig zerstört. 356 Häftlinge starben während des Angriffs, weitere schwerverletzt in den Tagen danach. Unter den Toten waren Männer aus 13 europäischen Ländern, darunter auch der erste schwarze Bürgermeister Frankreichs und Angehörige der Résistance Raphaël Elizé.

(Harry Stein)

 

Literatur: Association Passé Simple (Hg.), Raphaël Elizé (1891-1945). Premier maire de coleur de la France métropolitaine, Brissac-Quincé 2010.