#otd1945.05.08
Kriegsende
Den 8. Mai 1945 erlebte der 15-Jährige Thomas Geve im DP-Camp Buchenwald. Über Auschwitz und Groß-Rosen war er im Februar 1945 in das KZ Buchenwald gebracht worden. Jahre später hielt er die Nachricht vom Kriegsende in seinen Erinnerungen fest:
„8. Mai 1945: Waffenstillstand mit Deutschland. Der Krieg in Europa war vorüber. Der Faschismus hatte kapituliert.
Irgendjemand drehte am Knopf unseres Rundfunkapparates und suchte den Äther ab. Überall Jubel. Aus London ertönte der vibrierende Siegesgong, das Victory-Zeichen wurde gemorst, begeisterte Stimmen sangen die Marseillaise, die feierliche getragene Melodie der Sowjethymne erklang und das Glockenspiel aus dem Kreml, die Berliner kamen aus den Ruinen hervor, um zu feiern.
Ich drehte mich auf meinem Kopfkissen um und überlegte. Es war Frieden. Was würden wir daraus machen? Bald würde ich 16 Jahre alt sein. Nicht mehr lange und auch ich könnte mitreden. Dann schlief ich ein und träumte von der Zukunft.“
Quelle: Thomas Geve, Geraubte Kindheit. Ein Junge überlebt den Holocaust, Bremen 2013.