#otd1945.03.01
Der „Block des Todes“
229 Menschen starben am 1. März 1945 im KZ Buchenwald und seinen Außenlagern. Allein 135 Tote zählte Block 61 im Kleinen Lager – der „Block des Todes“, wie Häftlinge ihn nannten. Dieser Block diente als Seuchenstation. Ab Januar 1945 wurde er zum Tatort einer Mordaktion. Gezielt tötete die SS kranke und sterbende Häftlinge durch Giftspritzen. Der Befehl kam aus der SS-Zentrale in Berlin. Die Zahl der Kranken sollte sinken.
Das Morden übernahm der SS-Sanitäter Friedrich Wilhelm. Er zwang Häftlingspfleger, ihm zu assistieren und die Morde zu vertuschen. Der Tscheche Jaroslav Bartl berichtete später: „Der Sanitäter Wilhelm brachte schwache und kranke Häftlinge gleich am Eingang in die Baracke um – viele von denen, die als Kranke nach Block 61 geschickt worden waren, starben, ohne die Baracke jemals gesehen zu haben."
Mitte März stellte die SS das Morden in Block 61 wieder ein. Wie viele Häftlinge dem Krankenmord insgesamt zum Opfer fielen, ist ungewiss.
(Michael Löffelsender)
Literatur: Harry Stein, Das Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung, Göttingen 1999.