Zahava Szász Stessel

geb. 1930 in Abaújszántó, Ungarn

Zahava Stessel stammt aus der ungarisch-jüdischen Familie Szász. Als die Wehrmacht ihre Heimat im März 1944 besetzte, besuchte sie die Mittelschule. Einen Monat später kam sie mit ihrer Familie in das Ghetto von Košice. Von dort verschleppte sie die SS nach Auschwitz. Zusammen mit ihrer Schwester Erzsebet (Chava) überlebte sie das Vernichtungslager und später das Konzentrationslager Bergen-Belsen sowie das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in Markkleeberg bei Leipzig. Auf dem Todesmarsch aus dem Lager endete ihre Gefangenschaft in den Wirren der letzten Kriegstage am 13. April 1945.

Zahava Stessel und ihre Schwester kehrten nach dem Krieg in ihre Heimatstadt zurück. Dort erfuhren sie, dass sie die einzigen Überlebenden aus ihrer Familie waren. Die Schwestern hielt nichts mehr in Ungarn und deshalb entschieden sie 1947 nach Palästina auszuwandern. Zahava Stessel heiratete dort den ungarischen Shoah-Überlebenden Meier Stessel und zusammen emigrierten sie 1957 in die USA.

In den Vereinigten Staaten wurden ihre beiden Töchter geboren. Lange Jahre arbeitete Zahava Stessel als Bibliothekarin in der New York Public Library. Seit den 1990er Jahren forschte sie zur Geschichte der Shoah sowie der ungarischen Jüdinnen und Juden und verfasste schließlich ihre Promotion zu diesen Themen. Oft besucht sie Gedenkstätten und spricht über die Geschichte ihrer Familie.

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Rede von Zahava Szász Stessel zur Annahme der Ehrenbürgerschaft der Stadt Markkleeberg, 2008

Szász Stessel Zahava: Snow Flowers. Hungarian Jewish women in an Airplane Factory, Markkleeberg, Germany, Madison, NJ 2009.