Theodor Abrahamsen
geb. 1919 in Døbrak, NorwegenTheodor Abrahamsen, in einer Kleinstadt am Oslofjord geboren, lebte bis zu seinem 9. Lebensjahr in Riga. Später zog die Familie nach London. Nach der Schulausbildung begann Theodor Abrahamsen ein Philologiestudium in Oxford. Mit Kriegsausbruch 1939 musste er an die Universität Oslo wechseln. Die Studenten der Universität protestierten wiederholt gegen die Praktik der Nazifizierung durch die Deutschen ab April 1940. Ende November 1943 ließ der Reichskommissar Terboven über 1200 von ihnen verhaften. Theodor Abrahamsen kam über das Lager Stavern in Norwegen am 13. Januar 1944 mit einem Teil der Verhafteten in das KZ Buchenwald. Ein Programm der „Umerziehung“ begann. Professoren der Universität Jena hielten Vorlesungen im Lager. Im Juli wurde Theodor Abrahamsen mit seiner Gruppe in das SS-Ausbildungslager Sennhein im Elsass verlegt. An die erneute Einlieferung nach Buchenwald im Dezember 1944 schloss sich eine Verlegung in das KZ Neuengamme Anfang März an. Im Rahmen der Rettungsaktion des Grafen Folke Bernadotte kehrten seine Mitstudenten im April nach Skandinavien zurück. Theodor Abrahamsen war schwer erkrankt und konnte erst im Juni 1945 folgen.
Nach dem Krieg schloss er sein Studium in Kanada und den USA ab und arbeitet viele Jahre als Professor am British Institute der Universität Oslo. Von 1971 bis 1978 war er Direktor der Cathedral School in Hamar, wo er heute noch lebt. Theodor Abrahamsen spricht fließend Russisch. Im Alter von 88 Jahren lernte er noch Arabisch.