#otd1945.01.29
Ermordet zur Abschreckung
Am 29. Januar 1945 lieferte die SS Pēteris Zunters in den Arrestzellenbau von Buchenwald ein. Einen Tag später erhängte sie ihn und acht andere Häftlinge des Außenlagers Langensalza im Keller des Krematoriums.
Zunters stammte aus der lettischen Hafenstadt Liepāja. Er kam über das Arbeitserziehungslager Salaspils, die Konzentrationslager Stutthof und Neuengamme im Dezember 1944 in das Außenlager Langensalza. Dort zog die SS Häftlinge aller Konzentrationslager zusammen, die einen „Fluchtpunkt“ auf der Uniform tragen mussten. Sie hatten bereits versucht, aus dem Konzentrationslager zu fliehen. Bei der erneuten Verhaftung waren sie nicht ermordet worden, weil die SS sie noch als Facharbeiter vermieten konnte. Langensalza war eine Niederlassung der Junkers-Flugzeugwerke.
Trotzdem gab es im Dezember 1944 allein in diesem Außenlager 16 erfolgreiche Fluchten. Die Ermordung der neun Häftlinge Ende Januar 1945 sollte andere abschrecken.
(Harry Stein)