#otd1945.04.17
Das Italienerlager im Harz

Das KZ-Außenlager Trautenstein im Harz wurde am 16. oder 17. April 1945 von amerikanischen Soldaten befreit. Die deutschen Wachmänner hatten das Lager bereits ein paar Tage zuvor verlassen, aber die Häftlinge blieben aus guten Gründen – die deutsche Bevölkerung beteiligte sich vielfach an der Jagd auf Geflüchtete – im Lager.

In diesem kleinen Lager waren etwa 30 italienische Kriegsgefangene untergebracht. Einer von ihnen war der 23-jährige Maurer Antonio Muscaritolo. Die Wehrmacht hatte ihn im September 1943 nach Deutschland verschleppt. Über ein Kriegsgefangenenlager kam er in das KZ Dora, zu diesem Zeitpunkt ein Außenlager Buchenwalds.

Im September 1944 verlegte ihn die SS in das neu gegründete KZ-Außenlager Trautenstein. Da Antonio Muscaritolo Ende März 1945 erkrankte, kam er zurück nach Dora – in den Häftlingskrankenbau. Bei der Räumung des Lagers Anfang April floh er. Er machte sich auf den Weg zu seinen italienischen Kameraden nach Trautenstein, wo er schließlich die Befreiung erlebte.

(Karsten Uhl)